Glückseligkeit – Ein großes Wort. Es ist riesig, allumfassend, wunderbar und rein. Für mich das schönste Wort auf Erden. Ich benutze es nur viel zu selten. Ständig setze ich Vergleiche an und wäge Situationen ab. Es scheint fast so, als sei kein Augenblick gut genug für dieses groß Wort. Als gäbe es eine Skala, an der man sein Glück messen könnte, sodass ich vermeintlich vollkommene Momente mit dem Gedanken daran erlebe, dass ich zu einem späteren Zeitpunkt vielleicht noch glücklicher sein könnte. Man hebt sich diesen Begriff für das große Ganze auf. Doch wann ist das große Ganze? Oftmals fühle ich mich wie früher, als ich beim Bäcker eine süße Tüte kaufen wollte und mich zwischen den vielen Leckereien nicht entscheiden konnte. Es könnte schließlich sein, dass die sauren Zungen besser als die Ufos schmecken, aber ich hatte nur 50 Pfennig in der Hand und musste ich mich für eines davon entscheiden. Damals hatte ich Angst die bessere Süßigkeit zu verpassen und stand unentschlossen vor dem Regal. Heute ist es anders. Da habe ich Angst das große Ganze sowie meinen ganz persönlichen Glücksmoment zu verpassen. Und während ich denke etwas verpassen zu können, zieht eine Vielzahl von Momenten der Glückseligkeit an mir vorüber. Oftmals sind es die vielen kleinen, die das große Ganze definieren. Es ist die Mittagspause mit meiner Arbeitskollegin, das Carpool Karaoke-Video mit James Corden und Chris Martin, der Freitagabend auf dem Hamburger Berg mit meinen liebsten Freunden oder der Lauf durch den Stadtpark. Mögen die Glücksmomente auch noch so klein sein, sie sind allgegenwärtig. Wir müssen nur genauer hinsehen und aufhören darauf zu warten.