„Träume sind Schäume“. Das pflegte schon meine Oma dann und wann zu sagen. In Wahrheit sind Träume aber noch viel schlimmer. Sie sind vergänglich und ein Konstrukt meiner sehnlichsten Wünsche. Sie sind eine Fiktion meiner selbst. Hierbei meine ich nicht die Träume, die man sich vom Leben erhofft oder wünscht, sondern solche, die sich nachts klammheimlich in Deinen Kopf schleichen und Dir eine Welt aufzeigen, die Dein tiefstes Inneres sich wünscht. Ich hasse sie. Das kann ich zumindest aus meinem tiefsten Inneren sagen. Sie packen mich in Watte und geben mir das wohlige Gefühl nach dem ich mich tagtäglich sehne. Augen auf. Schicht im Schacht. Ende im Gelände und last but not least Klappe zu – Affe tot.

Mitten ins Gesicht. Und ins Herz.

Danach laufe ich lethargisch durch die Massen und befinde mich mit meinem Kopf in einem Paralleluniversum. Was wäre wenn? Jede Faser meines Körpers weiß, dass es lediglich eine Fiktion war – nur bei meinem Unterbewusstsein ist es noch nicht so richtig angekommen. Zumeist sind diese Träume ein Erkenntnisgewinn für mich. Allerdings reden wir hier von einer Erkenntnis, die ich verzweifelt versuche aus meinem Kopf zu verdrängen. Augen auf. Plötzlich befinde ich mich wieder in der Verfassung, die ich mit allen Kräften versucht habe abzulegen. Ich befinde mich mental wieder im Sommer diesen Jahres, der so vergänglich war, dass ich mich selbst auf halber Strecke verloren habe. Erneut suche ich die einzelnen Teile meiner selbst zusammen und stecke sie ineinander, obschon nicht jedes zu einhundert Prozent passt. Aber mit Notlösungen muss man sich eben manchmal arrangieren. Und ich werde immer besser darin.

Kleben bleibt eigentlich nur eine Erkenntnis: Oma hatte recht. Träume sind Schäume. Sie zerplatzen wenn Du versucht nach ihnen zu greifen und sind so federleicht, dass Du Dich in ihnen verlierst. In Wahrheit sind sie aber knallhart und geben Dir ’ne derbe Schelle ins Gesicht. Ich war schon immer besser im Einstecken als im Austeilen und werde wohl nie ein adäquater Klitschko 2.0. Will ich auch eigentlich gar nicht. Das Ende des Liedes ist, dass ich wieder an meiner überdimensionalen Mohrrübe mümmle. Schon wieder. Vielleicht mach ich die Tage mal eine Möhrensuppe – Resteverwertung.